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Dranbleiben zahlt sich aus

By Juli 8, 2020Erfahrungen

Dieses Jahr wollte es einfach noch nicht richtig laufen und so blicke ich auf 7 Blanks und einen verlorenen Fisch zurück. Die Umstände dieses Jahr waren alles andere als leicht gewesen. Corona, Arbeit und meine kleine Familie hielten mich ganzschön auf Trab und so konnte ich nur wenig Vorbereitung in meine Sessions stecken. Hinzu kamen starke Wetterschwankungen und zuletzt die Laichzeit die meine Overnighter bisher recht einseitig gestalteten.

Doch die Wende kam in der letzten Session. Ich entschied mich vom Boot aus ein Plateau in 4m tiefe zu befischen, welches mir schon des Öfteren  gute Fische brachte. Auch wenn die Vorbereitung mit einmal füttern wieder recht sporadisch ausfiel hatte ich ein gutes Gefühl. Gegen 20 Uhr war der größte Stand Up Paddler Wahnsinn vorbei und ich  verankerte  das Boot und legte die Ruten sorgfältig mit dem Beiboot ab. 2-3 Hände Futter über die Ruten und das Warten begann. Die Bedingungen waren ideal für eine Bootsnacht, kaum Wind beinahe sternenklar und der Mond war schon recht voll, doch außer 2 Aitel verlief die Nacht ohne Aktion.

Simon Wahl - Dranbleiben - 01

Um 5:30 weckte mich bereits die Sonne und ich genoss einen herrlichen Sonnenaufgang, doch ein betrübtes Gefühl blieb. Schon wieder geblankt dachte ich mir als plötzlich meine Rute voll ablief. Der Fisch riss mir die Rute fast vom Rodpod und es wurde hektisch. Ich krallte mir die Angel und hievte mich  ins Beiboot. Der Fisch preschte volle Power ins Freiwasser und legte eine Flucht nach der anderen ins bis zu 40m tiefe Wasser hin. Die ST1 XS bog sich bis ins Handteil und die GTR-X kreischte laut auf, in 10ft genau das Richtige Setup fürs Boot. Nach gut 20 Minuten hatte ich den Fisch endlich in den Maschen. Was für ein schönes Tier, ein Two Tone Spiegler mit knapp 1 Meter Länge, einfach unfassbar. Voller Adrenalin fuhr ich zurück zum Boot. Erst jetzt merkte ich wie weit Fisch und Wind mich abgetrieben hatten und so dauerte es ein paar Minuten bis ich die Basis erreichte.

Simon Wahl - Dranbleiben - 02

Doch was war hier los, irgendwas kam mir komisch vor. Die andere Rute lag eigenartig am Pod. Hatte ich im Eifer des Gefechts so randaliert? Möglich wäre es gewesen, den oft geht es beim Bootsangeln hektisch her und so ging mir schon der eine oder andere Kescher verloren :D. Doch auch die Schnur stand in einem eigenartigen Winkel und so nahm ich Kontakt auf. Schnell merkte ich dass hier ein Fisch zugange gewesen sein musste wärend ich gedrillt hatte, denn die Schnur ragte tief ins Krautfeld hinein. Ich baute sofort Druck auf und konnte die Schnur befreien. Tatsächlich hing der Fisch noch und er kam langsam in Fahrt. Anders als sein Vorgänger zog dieser nicht ins Freiwasser sondern zog direkt vor meinem im 3m tiefen Wasser verankerten Boot seine Bahnen und ich hatte alle Hände voll zu tun ihn von den Ankerseilen fernzuhalten. Nach gut 10 Minuten harten Drills hatte ich den Fisch bereit zu keschern, was besser klappte als zuerst vermutet, da der erste Fisch sich auch noch im Kescher befand. Erst jetzt begriff ich was hier gerade passierte, dieser Fisch war nicht ganz so lang, dafür um ein vielfaches Fetter.

2 Wahnsinns Fische in einer Nacht lassen die vorherigen Wochen vergessen und steigern die Motivation wieder auf ein Maximum.

Simon Wahl - Dranbleiben - 03

Nachdem die Fische versorgt waren gönnte ich mir erstmal eine Pause und genoss die Ruhe, an neues Auslegen war gerade nicht zu denken und so packte ich entspannt die Ruten zusammen. Einen kurzen Anruf und ein paar Whatsapps später hatte ich auch schon einen Fotografen der mir diesen Moment festhielt engagiert und ich legte ab in Richtung Strand wo mich dieser bereits erwartete.Nach einer kurzen Fotosession durfte ich diese 2 wunderschönen Geschöpfe wieder in ihr Element entlassen und machte mich langsam auf den Heimweg.

Simon Wahl - Dranbleiben - 04

Erlebnisse wie diese machen unser Hobby einfach zu etwas ganz besonderen und ich hoffe ihr bleibt am Ball selbst wenn es mal richtig zäh läuft.

Beste Grüße und Stramme Schnüre Simon.